Mittwoch, 27. November 2013

Illusion und Wirklichkeit

Vor einigen Tagen machte ich nachmittags mit einer lieben
Freundin einen Bummel rund um den Münchner Marienplatz.
Alles war weihnachtlich geschmückt, die prächtige 27 Meter
hohe Fichte stand vor dem Rathaus, die Marktstände waren
geöffnet und es schneite sogar. Alle Zutaten zu einer gemüt-
vollen Christkindlmarkt-Atmosphäre waren vorhanden. 
Aber, aber ...

Es war gar nicht romantisch. Die Marktstände waren ziemlich klotzige dichtgedrängt stehende Bretterkisten. Der Baum wirkte
sehr fehl am Platz. Es fehlte der Wald von Bad Kohlgrub um 
ihn herum, in dem er 80 Jahre lang so prachtvoll heran-
gewachsen war. Es stimmte mich auch nicht vergnügter zu 
wissen, dass er nach Weihnachten als Übungsbaum für die 
Feuerwehr eine zweite Verwendung finden würde. Der Schnee prasselte in harten Körnern statt in watteweichen Flocken 
herunter.













Wir gingen dann zum Jakobsplatz. Dort wurde gerade der große Chanukka-Leuchter aufgebaut. Auf Bildern aus früheren Jahren kann man sehen, wie schön er vor der Synagoge leuchtet. Ich aber sah nur ein ziemlich schlichtes Gestänge, das den Platz nicht gerade schöner machte.




Ich hatte einen Fehler gemacht. Ich hätte meinen Stadtbummel abends machen sollen, wenn die Dunkelheit die hässlichen Bretter, die Absperrgitter, die Mülleimer und all das andere unschöne Beiwerk eines Christkindlmarktes verbirgt und wenn die unzähligen Lichter des Weihnachtsbaumes festlichen Glanz über den Marienplatz werfen. Genauso würde es sicher auch auf dem Jakobsplatz sein. Die Nacht und die Lichter schaffen uns diese Traumwelt .. und darum muss ich noch einmal hingehen ...


... und schauen ob ich den Weihnachtszauber finde.







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