Vor einigen Tagen machte ich nachmittags mit einer lieben
Freundin einen Bummel rund um den Münchner Marienplatz.
Alles war weihnachtlich
geschmückt, die prächtige 27 Meter
hohe Fichte stand vor dem Rathaus, die
Marktstände waren
geöffnet und es schneite sogar. Alle Zutaten zu einer
gemüt-
vollen Christkindlmarkt-Atmosphäre waren vorhanden.
Aber, aber ...
Es war gar nicht romantisch. Die Marktstände waren ziemlich
klotzige dichtgedrängt stehende Bretterkisten. Der Baum wirkte
sehr fehl am
Platz. Es fehlte der Wald von Bad Kohlgrub um
ihn herum, in dem er 80 Jahre
lang so prachtvoll heran-
gewachsen war. Es stimmte mich auch nicht vergnügter zu
wissen, dass er nach Weihnachten als Übungsbaum für die
Feuerwehr eine zweite Verwendung
finden würde. Der Schnee prasselte in harten Körnern statt in watteweichen
Flocken
herunter.
Wir gingen dann zum Jakobsplatz. Dort wurde gerade der große
Chanukka-Leuchter aufgebaut. Auf Bildern aus früheren Jahren kann man sehen, wie schön er vor der Synagoge leuchtet. Ich aber sah nur ein ziemlich
schlichtes Gestänge, das den Platz nicht gerade schöner machte.
Ich hatte einen Fehler gemacht. Ich hätte meinen Stadtbummel abends machen sollen, wenn die Dunkelheit die hässlichen Bretter, die
Absperrgitter, die Mülleimer und all das andere unschöne Beiwerk eines
Christkindlmarktes verbirgt und wenn die unzähligen Lichter des
Weihnachtsbaumes festlichen Glanz über den Marienplatz werfen. Genauso würde es
sicher auch auf dem Jakobsplatz sein. Die Nacht und die Lichter schaffen uns
diese Traumwelt .. und darum muss ich noch einmal hingehen ...
... und schauen ob ich
den Weihnachtszauber finde.