Mittwoch, 13. Dezember 2017

Ausflug in den Antiatlas

In diesem Jahr bin ich erst einmal alleine nach Marokko geflogen. Mein Mann kommt aber bald nach. Für mich war es interessant herauszufinden, wie gut ich hier auch alleine zurecht komme.
Ganz alleine war ich aber nicht - eine liebe Freundin hat mich besucht.
Wir haben uns einen Wagen gemietet und sind für einige Tage in den nahe gelegenen Antiatlas gefahren.


Das erste Ziel war Amtoudi - ein Dorf am Südrand der Berge, das am Ausgang einer hohen Schlucht liegt. Wir haben uns in einem kleinen Hotel eingemietet.

der Transport unseres Gepäcks!






Wir sind in die Schlucht gewandert und haben uns dann auf der Speicherburg (Agadir) von einem freundlichen Führer in die Kultur dieser Berberwelt einführen lassen.







Jede dieser Türen führt zu einer Kammer, in der eine Familie aus dem Dorf ihre Ernte und auch sich selbst in Sicherheit bringen konnten!































Der Betreiber des Hotels - Georges - empfahl uns eine neu ausgebaute Strecke durch wilde Schluchten und Oasen nach Tafraoute. Es war grandios.



In Tafraoute - einem Marktstädtchen auf 1000 m Höhe - war es leider nachts elend kalt - so dass wir uns ein Hotel mit Heizung suchten. Das war eine gute Entscheidung. Bei Bernadette und Jean war es ausgesprochen gemütlich und für uns zwei Gemüseesser wurde fein gekocht.


Wir hatten uns extra den Markttag ausgesucht - wie immer war dieser Markt besonders urtümlich.



Am gleichen Tag stiegen wir auf "meinen Hausberg", den Tazka. Er bietet großartige Ausblicke und ist wirkt selbst wie ein Skulpturengarten.




Am nächsten Tag fuhren wir ins Oasental von Ait Mansur.





Dies ist ein besonders nettes "Gartencafé"in dieser Oase! Der junge Mann, der uns den Tee bereitet hat, stellte uns die Stühle gleich in die Sonne - er wußte eben was Frauen wünschen!






























Auf dem Rückweg durch ein Parallel-Tal - eine echte Holtertipolter-Strecke - sahen wir diese alte Moschee in einem großen Friedhof - weit weg von jeder menschlichen Ansiedlung.



Auf der Rückfahrt durch Tiznit sah ich diese Ermahnung an den Fahrer - ich werde es natürlich beherzigen.




Meine Besucherin hat nicht nur auf der Rundreise sondern auch in Sidi Ifni selbst - so sagte sie zumindest - schöne Tage erlebt. Und ich auch ....









Montag, 20. November 2017

Dem Winter entflohen ....


Eine Woche ist es erst her, dass mein Flugzeug über die schneebedeckten Alpen schwebte.



Ich bin es nicht gewohnt, so schnell zu reisen, wir sind ja in den letzten Jahren immer mit dem Wohnmobil ausgesprochen gemütlich nach Süden gezockelt. So war ich in den ersten Tagen etwas desorientiert - ich musste wohl auf meine Seele warten, die nicht so schnell hinterher gekommen ist.



Mein Haus empfing mich mit eine unerwarteten Blumenpracht auf der Terrasse - z.B. die prächtige Aloe vera.


















Am Strand waren viele junge Leute unterwegs. Zur Zeit haben wir Schulferien - und alle wollen baden und spielen. Es ist reichlich Platz für alle da.









Am Wochenende fuhr ich ins Hinterland. Der Boden und alle Pflanzen warten sehnsüchtig auf Regen.


Die Esel suchen Futter im trockenen Qued






Heute Abend schaute ich mal wieder nach, ob es aus Deutschland gute Nachrichten gibt. Das lasse ich für eine Weile wieder. 

Samstag, 21. Oktober 2017

Das war mein Sommer in Bayern





Im Mai kam ich aus Marokko zurück nach Bayern - nicht zu früh, wenn man kein Freund von Schnee ist. Zugegeben, das war in den Alpen, auf der Brenner-Autobahn.








Ende Mai feierte ich auf dem Land mit vielen Freunden den runden Geburtstag einer ganz besonders lieben Freundin.    Im Juni fuhren wir -  mit einem Stopp im schönen Sterzing - an den Gardasee. Die Harley brauchte Auslauf - und auf den kurvigen Straßen rund um den See war dazu reichlich Gelegenheit:

Wir wohnten in Tignale - am Nordwestufer des Sees. Für mich war das eine Premiere. Es gefiel mir gut da oben, aber die Kurven- und Tunnel-reichen Straßen um den See sind so gar nicht mein Fall. Ich hatte noch Tage später Schwindelanfälle!



Das Museums-Anwesen Vittorale degli Italiani in Gardone - das im wesentlichen aus dem früheren Wohnhaus des Schriftstellers und italienischen Nationalhelden Gabriele D'Annunzio besteht, gehört zu den meistbesuchten Attraktionen in Norditalien. Allein schon das Grabmal dieses militanten Nationalisten war furchteinflößend.

Ende Juni finden an vielen Stellen in Oberbayern zur Sonnwende Johannis-Feuer statt. Am Starnberger See haben dies Mitglieder eines Segelvereins aufgebaut und abgebrannt. Es ist immer ein eigenartiges Spektakel!



Im Lauf des Sommers habe ich immer wieder Gelegenheit, ein wenig Kultur zu inhalieren. Z.B. bei einer Lesung der in München lebenden Schriftstellerin Gunna Wendt oder bei den Münchner Opernfestspielen:




 Den größten Teil des Sommers verbringe ich in meiner Sommerfrische am Starnberger See - mit einem wunderbaren Blick auf die Alpen. Wir haben hier ein Segelboot - bei gutem Wind kann man sich auch mal hinter dem Boot herziehen lassen - ein großer Spaß!


Immer wieder schön ist es, sich mit Freundinnen und ehemaligen Kollegen zu treffen. Auch andere Seen sind verlockend - zur Abwechslung fuhr ich in den Münchner Osten, wo südlich von Grafing dieser bacherlwarme Weiher zum Schwimmen einlud!
Auf vielen Spaziergängen am See oder an der Isar entlang hat mich Willi begleitet - ein marokkanischer Hund - der im Sommer auch in Bayern lebt.


Im Laufe des Sommers hatte ich zwei Klassentreffen. Nach all den vielen Jahren haben wir uns sehr gefreut uns wieder zu sehen und über all diese lang vergangenen Zeiten zu reden und zu reden und zu reden ... Mit anderen Worten: Schön war's!





 
So schnell gingen die warmen Sommertage dahin -      natürlich hat es auch mal geregnet. Aber die frohen     Stunden bleiben länger im Gedächtnis - und so will ich es auch halten.                                                 



Jetzt ist der Oktober schon weit fortgeschritten und ich packe so langsam meine sieben Sachen, um wieder fortzufliegen - zu meiner sonnigen Terrasse in Sidi Ifni. Der nächste Bericht wird dort geschrieben. Es dauert nur noch ein paar Wochen!



Montag, 24. April 2017

Im Dar Batha

Im Dezember dachte ich noch: ach! Ende April - das ist ja noch so lange hin! Und plötzlich ist der April da, fast ist er schon vorbei - und ich bin in Fes - wie immer wenn mein Aufenthalt in Marokko zu Ende geht.

Fes, diese alte ehrwürdige Stadt, verzaubert mich jedes Mal. Und jedes Mal finde ich neue Facetten, die mein Wissen über diese Stadt ergänzen.

Im Dar Batha bin ich schon öfter gewesen. Dies ist ein Wesir-Palast aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, gleich neben der Medina gelegen.

1912 wurde in ihm der Vertrag unterzeichnet, mit dem Marokko zum Protektorat Frankreichs wurde. 1915 wurde es in eines der ersten Museen Marokkos umgewandelt, es werden besondere Exemplare des traditionellen Kunsthandwerks gezeigt. Die Vitrinen sind kaum beschriftet und die Exponate sind von sehr unterschiedlicher Qualität. Trotzdem ist der Besuch sehr empfehlenswert, weil das Gebäude selbst mit seinen wunderbaren Fliesen-Mustern und seinem andalusischen Garten einen beeindruckenden Einblick in die marokkanische Kultur gibt.


Wir kamen diesmal ins Dar Batha, weil wir gehört hatten, dass zwei besondere Künstler dort arbeiten. Vater Si Mohamed und Sohn Taoufik Kadiri üben das edle Handwerk der Marketerie aus.


Schon der Großvater hatte seine Werkstadt in dem Museum.

Feine Kästchen, Bilderrahmen, Brieföffner und einiges andere mehr werden von ihnen mit unendlicher Geduld und großer Genauigkeit mit einem Muster aus verschiedenen Hölzern überzogen. Ihre Werkstatt hat darum einen ganz eigenen Duft.

Wir haben Ihnen lange zugesehen und dann natürlich auch einige schöne Stücke mitgenommen. Mittlerweile haben wir eine schöne Sammlung marokkanischer Handwerkskunst, die unser Zuhause verschönt. Wenn ich so ein Stück in die Hand nehme, träume ich manchmal ein wenig von dem Land, zu dem ich bald wieder zurückkehren werde - inshallah!

Freitag, 7. April 2017

The arch has fallen

Am Strand von Legzira spazieren zu gehen war immer ein besonderer Höhepunkt meiner Marokko-Reisen. Nicht nur der flache lange Sandstrand vor der steilen Abbruchkante, die kleinen Restaurants und das alte Hippie-Feeling machten den Reiz aus - und diese Mixtur macht den Strand gut 3 Stunden Fahrt südlich von Agadir am Atlantik natürlich immer noch sehr anziehend.






Das ganz besondere waren die beiden Felsentore. Ich habe mich immer ein wenig gegruselt, wenn ich unter den dunklen Bögen durchging - aber man denkt: in Jahrtausenden ist nichts passiert ...   Im Februar 2016 bin ich zuletzt unter dem Pferdefuß durchgegangen,



Im März fiel ein großer Brocken herunter und im September begann es Steine zu regnen. Ende September dann kam der große Knall - der Bogen brach ein. Gleich nach dem Knall hat ein Augenzeuge dieses Video gemacht:




Gestern war ich wieder an diesem Strand. Unter dem noch intakten großen Bogen bin ich mit recht gemischten Gefühlen durchgegangen. Der anschließende Strandabschnitt ist noch immer wunderschön.






Am Ende steht man aber vor diesem Geröllberg.











Von all der Anmut ist nichts geblieben. Nur auf einer Hauswand in Sidi Ifni zeigt sich der Bogen noch in all seiner Pracht.