Die kleine Stadt Sidi Ifni liegt nicht nur am Rande des
Atlantiks – sie liegt auch am südlichen Rand der landwirtschaftlich nutzbaren
Zone Marokkos. Zur Zeit der spanischen Besatzung wurden Versuchsfarmen
angelegt, mit deren Hilfe die Ernährung der Enklave gesichert werden sollten.
Nach Abzug der Spanier verfielen diese
Farmen.
Einige Kilometer nordöstlich der Stadt liegt inmitten der mit Wolfsmilchgewächsen und
Kakteen bewachsenen Hügel die Domaine Khenfouf.
Um ein über einer großen Terrasse thronendes Haupthaus
gruppieren sich auf 9 ha Fläche Wasserbecken,
Gemüsebeete, ein Geflügelhof, Bienenstöcke, Vogelvolieren, ein Gästehaus und
Nebengebäude, in denen man Schafe aber
auch Solarplatten findet.
Jeden Samstag Nachmittag ist „Tag der offenen Türe“. Da
serviert die Hausherrin Tee und Kuchen auf der Terrasse – hauptsächlich
Franzosen aus den Orten an der näheren Küste treffen sich auf ein Schwätzchen.
In einem Verkaufsraum kann man Handarbeiten kaufen, die von
den Frauen der Nachbarschaft gemacht wurden. Überdies werden Marmeladen, Öl und
Kräuter angeboten.
Die Chefin dieser Farm ist eine sehr interessante Frau. In
Deutschland hat Comtesse Tscherepnine lange Jahre als Kinderärztin gearbeitet – sich aber schon
damals auch für Enten und Esel interessiert. Ihr besonderes Interesse galt dabei aussterbenden Rassen.
Eigentlich wollte sie ein Sidi
Ifni eine Kinderklinik schaffen – das hat leider nicht geklappt. Als Ausgleich
für die vergeblichen Mühen und Investitionen bekam Patricia Tscherepnine die verfallene spanische
Versuchsfarm. Sie hat mit unglaublicher Kraft und Ausdauer eine neue Welt
geschaffen – einen Hafen für Tiere – Esel, Gänse, Hunde und Ziervögel -.
Es
werden Kräuter und Biogemüse angebaut – etliche Menschen haben hier einen guten
Arbeitsplatz gefunden. Überdies kann man im Gästehaus einige ruhige Tage
verbringen.