Im Dezember dachte ich noch: ach! Ende April - das ist ja noch so lange hin! Und plötzlich ist der April da, fast ist er schon vorbei - und ich bin in Fes - wie immer wenn mein Aufenthalt in Marokko zu Ende geht.
Fes, diese alte ehrwürdige Stadt, verzaubert mich jedes Mal. Und jedes Mal finde ich neue Facetten, die mein Wissen über diese Stadt ergänzen.
Im Dar Batha bin ich schon öfter gewesen. Dies ist ein Wesir-Palast aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, gleich neben der Medina gelegen.
1912 wurde in ihm der Vertrag unterzeichnet, mit dem Marokko zum Protektorat Frankreichs wurde. 1915 wurde es in eines der ersten Museen Marokkos umgewandelt, es werden besondere Exemplare des traditionellen Kunsthandwerks gezeigt. Die Vitrinen sind kaum beschriftet und die Exponate sind von sehr unterschiedlicher Qualität. Trotzdem ist der Besuch sehr empfehlenswert, weil das Gebäude selbst mit seinen wunderbaren Fliesen-Mustern und seinem andalusischen Garten einen beeindruckenden Einblick in die marokkanische Kultur gibt.
Wir kamen diesmal ins Dar Batha, weil wir gehört hatten, dass zwei besondere Künstler dort arbeiten. Vater Si Mohamed und Sohn Taoufik Kadiri üben das edle Handwerk der Marketerie aus.
Schon der Großvater hatte seine Werkstadt in dem Museum.
Feine Kästchen, Bilderrahmen, Brieföffner und einiges andere mehr werden von ihnen mit unendlicher Geduld und großer Genauigkeit mit einem Muster aus verschiedenen Hölzern überzogen. Ihre Werkstatt hat darum einen ganz eigenen Duft.
Wir haben Ihnen lange zugesehen und dann natürlich auch einige schöne Stücke mitgenommen. Mittlerweile haben wir eine schöne Sammlung marokkanischer Handwerkskunst, die unser Zuhause verschönt. Wenn ich so ein Stück in die Hand nehme, träume ich manchmal ein wenig von dem Land, zu dem ich bald wieder zurückkehren werde - inshallah!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen