Sonntag, 12. Januar 2020

Akhfenir - ein Leben am Rande der Zivilisation


Nach einer Reihe ruhiger Tage in Sidi Ifni kribbelte es uns in den Beinen - nach kurzem Überlegen kam uns die Idee, einmal wieder nach Süden zu fahren. In den Jahren, in denen wir Marokko mit dem Wohnmobil bereist haben, sind wir oft im nördlichen Teil der Westsahara gewesen. Da wir nun kein rollendes Hotel mehr zur Verfügung hatten, mussten wir uns einen Standort für unsere Exkursion aussuchen. Das ist nicht leicht - die Zahl der passablen Hotels ist gering. Noch bescheidener sind die Möglichkeiten sich einigermaßen akzeptabel zu ernähren - wenn man sich nicht in den Grillbuden verköstigen will, die hauptsächlich für die Fernfahrer auf der Westafrikaroute am Straßenrand werkeln.

In dem kleinen Ort Akhfenir (gesprochen Achfenir) - 300 km Straßenkilometer von Sidi Ifni entfernt - gibt es ein kleines Hotel, das von einem Franzosen geführt wird, der obendrein noch Koch ist. Also haben wir uns dort angemeldet und uns auf den Weg gemacht.

Die Straße - auf der der ganze Verkehr von Marokko bis hinunter zum Senegal und noch weiter abgewickelt wird - ist schmal und immer wieder von Sandverwehungen eingeengt.




Seit einigen Jahren wird parallel dazu ab Tiznit eine Autobahn gebaut, die bis hinunter nach Dakhla führen soll - das sind gut 1050 km. Nun fahren nicht nur die vielen Lkws, immer wieder auch Militärfahrzeuge, die Teilnehmer von Rallyes sondern auch viele Baufahrzeuge auf der schmalen Straße. Darum kommt es immer wieder zu Unfällen.


Akhfenir ist eine Ort Straßendorf, zwischen Küste und Straße wild gewachsen - viele Häuser verfallen, während andere gerade neu errichtet werden.

Ortsdurchfahrt von Akhfenir 2010

Ortsdurchfahrt von Akhfenir 2020
Es ist in den gut 15 Jahren, die ich es kenne, ein wenig gewachsen, jetzt werden gerade überall gleichzeitig die Bürgersteige gepflastert und die Seitenstraßen geteert. Die Hauptstraße besteht fast vollständig aus Imbißbuden - was aus denen werden soll, wenn die Autobahn am Ort vorbeiführt - ist mir ein Rätsel. Aber die Marokkaner sind ja erfinderisch und werden schon eine Lösung finden.























Irgendwelche anderen wirtschaftlichen Aktivitäten sind kaum zu sehen - die vom "amerikanischen Volk" gesponserte Anlage für die Anlandung der Fischerboote scheint nicht in Betrieb zu sein.
hier gibt es Hühner und Eier








Im Hotel haben wir einen Franzosen kennengelernt, der eine Pilotanlage zur Nutzung von Mikroalgen betreibt. Zukunftsmusik .......





Akhfenir ist jedoch beliebt bei Ornithologen und Fischern, denn das Naturschutzgebiet um die Lagune Khnifiss liegt nahe und die Küste ist ein Eldorado für Angler. Über diese Attraktionen werde ich demnächst berichten!

Die Steilküste von Akhfenir









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