meine Freundin Astrid Demuth aus Überherrn im Saarland
kümmert sich seit vielen Jahren in Agadir im Kinder, die keine Eltern haben.
Das sind Straßenkinder, Waisenkinder, Findelkinder ... Als Babies kommen sie in
ein spezielles Kinderheim auf dem Gelände des öffentlichen Krankenhauses Hassan
II. Dieses Waisenhaus hat sich in den letzten 15 Jahren von einem erbärmlichen
Loch zu einem recht akzeptablen Heim für diese armen Wesen entwickelt. Daran
haben Astrid und ihr Mann Walter nicht unwesentlichen Anteil gehabt.
Mittlerweile kümmert sich der Lions Club von Agadir um das Heim und es gibt
eine ganze Reihe von Sponsoren. Seit
wenigen Jahren gibt es nun auch eine Anschluss-Unterbringung für Kinder ab 6
Jahren, denn leider findet man nicht für alle Kinder Pflegestellen. Dieses neue
staatliche Heim ist nach dem Vorbild der SOS-Kinderdörfer gestaltet, wenn auch
sehr viel bescheidener ausgestattet.
Für eine ganze Reihe der Jungs, die aus dem Waisenhaus
gekommen sind, organisiert Astrid den Besuch von Privatschulen, den nur diese
Schulen geben diesen Kindern wirklich eine Chance. Bezahlt werden muss aber
auch Kleidung, Medizin, Fahrgeld ....
Eine leider nicht sehr große Anzahl von Paten aus
Deutschland spenden regelmäßig Geld,
bringen Kleider nach Marokko - aber auch alte Mobiltelefone, Laptops etc., die
dann in Geld und dann wieder in Essen umgewandelt werden.
Einer von Astrids Schützlingen ist taub, geht jetzt in eine
entsprechende Schule und blüht seitdem richtig auf. Astrid und Walter haben dann festgestellt,
dass in dieser Schule auch andere arme Kinder sind, die dringlich ein Hörgerät
brauchen, es aber nicht bezahlen können. Das wurde dann in Deutschland
organisiert:
Ich habe seit gut 10 Jahren ein Patenmädchen, dass schwer
gehbehindert ist. Ilham ist jetzt 21 Jahre alt, hat ein sonniges Gemüt, arbeitet
sehr gerne im Kinderheim und lebt in einer kleinen Kammer. Da abzusehen ist,
dass sie über kurz oder lang Rollstuhlfahrerin werden wird, muss für ihre
Zukunft gesorgt werden, wenn nicht alle bisherigen Anstrengungen umsonst
gewesen sein sollen.
In Marokko gibt es seit einigen Jahren ein
Sozialwohnungs-Bauprogramm. Ilham soll
so eine kleine Wohnung kaufen können. Das kostet wahrscheinlich ungefähr 25.000
Euro. Die notwendige Anzahlung haben wir über die Jahre angespart, die
langfristige Abzahlung kann durch die Untervermietung des zweiten Zimmers
gewährleistet werden. Jetzt kratzen wir eben unsere Geldtöpfe leer. Dank
Astrids Aktivitäten (Besuch aller beteiligten Behörden) sieht es nun
hoffungsvoll aus.
Dies ist nur eines der Dutzenden von Kinderschicksalen, um
die sich Astrid kümmert - ich hätte die Kraft und die Nerven nicht. Sie und ihr Mann aber werden von diesen Kindern sehr geliebt.
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