Wochenmärkte sind im ländlichen Marokko nicht nur die beste Möglichkeit frisches Obst und Gemüse zu kaufen. Sie sind ein „gesellschaftliches Ereignis“! Aus den umliegenden Dörfern und Weilern – mit Eseln, Taxis und Bussen - kommen die Menschen in Scharen zum Markt, um z.B. Töpfe, Plastikartikel, Kleidung, Werkzeug, Hühner und Schafe zu kaufen.
Bis zur Rückfahrt trifft man sich in den Straßencafés, trinkt einen Tee
oder eine süße Limonade.
Für den Reisenden ist so ein Markt eine wunderbare
Gelegenheit die Tracht der jeweiligen Gegend ausführlich studieren zu können.
In Tafraoute tragen noch viele Frauen einen langen schwarzen Rock, der am Rand
mit Borten verziert ist. Die traditionellen Borten waren sehr bunt, jetzt
bevorzugen die Damen Silber, Rot und Türkis. Über diesem Rock wird eine ebenfalls schwarze
Stoffbahn kunstvoll um Oberkörper und Kopf gewickelt. Auch dieser Stoff ist mit
einer Borte an der Kante verziert, so dass man schön die Wickelung verfolgen
kann.
Dazu tragen die Frauen oft noch die roten Lederschuhe mit einer hohen
Fersenlasche und bunten Stickereien. Die Frauen sind fast immer zu zweit oder
dritt unterwegs – oft eine junge und eine ältere.
Die ältere Generation der Männer trägt eine sehr
variantenreiche Tracht – am interessantesten sind die verschiedenen Kopfbedeckungen.
Gelegentlich sieht man einen Kopf, der unmittelbar aus einem Bibelfilm stammen
könnte.
Die jungen Männer - und auch die
modernen Mädchen - sind fast komplett zur internationalen Jeans-Tracht
übergegangen.
In Zukunft wird das Straßenbild während des Marktes also nicht
mehr so interessant sein.
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