Montag, 7. Dezember 2015

Nikolaus



Vor meiner Abreise nach Marokko hatte ich noch das besondere Vergnügen, an einer Nikolaus-Party teilzunehmen.  In der Stadt waren die roten Mützen unübersehbar. Damit ist es jetzt aber genug mit "Winterfreuden". Ich bin schon ganz auf Sonne, Meer und Wüste eingestellt ...
Servus Bayern!!!

Sonntag, 11. Oktober 2015

Tage im Paradies

In diesen stürmischen Zeiten bewegen uns Ängste und Sorgen - wie geht es weiter in unserem Land, bleibt es friedlich bei uns? Wie wird unser Land, wie wird Europa mit den Herausforderungen umgehen? Ich habe ja einen so schönen Sommer erlebt, kam dann nach München zurück und konnte sehen, dass das Straßenbild sich verändert. So ist es nun mal und so wird es noch lange bleiben.

Ich habe Ende September einen Ausflug in eine Parallelwelt gemacht, eine Welt der Schönheit, des Friedens, des Wohlstands  ... nach Saint-Tropez.


Der Grund ist eine Regatta der schönsten Segelschiffe - die "Les Voiles de Saint-Tropez". Seit 2006 ist das mein vierter Besuch dieses Ereignisses - jedes Mal ist es ein wenig anders - Wind und Wetter bestimmen den Ablauf. Für kein Geld kann man das ändern. Diesmal musste an einem Tag der Segelbetrieb ruhen, weil stürmische Winde eine Regatta viel zu gefährlich gemacht hatten.

Ich wohnte in einem kleinen Hotel mitten in Port Grimaud. Das ist ein in den 60er Jahren ins Schwemmland in der Bucht von Saint-Tropez gebautes Gemisch aus Fischerdorf und Venedig.


Der Balkon meines Zimmers öffnete sich zu den Booten und zur Kirche auf einer Halbinsel - traumhaft!


In diesem wunderschönen Ort wohnten zu dieser Zeit auch Münchner Freunde, die uns vor Jahren erstmals zur Regatta eingeladen hatten. J.A., ein wirklich lieber Freund, ist ein begnadeter Skipper,
der mit seinem Motorboot im größten Getümmel den Überblick behält und auf den Wellenkämmen reitend mich zu den Booten der Regatta zum "Nahschuss" herangefahren hat!
















Ja die Regatta - das ist der krönende Jahresabschluss des Regatta-Reigens im Mittelmeer. Und es ist auch die größte Regatta im Mittelmeer.
Es treffen sich die ältesten und die modernsten Schiffe - ca. 10 m sind die kleinsten bis zu 50 m die größten von Ihnen.



Die ganze Woche sind Regatten angesagt - jeder Tag gestaltet sich anders, weil verschiedene Schiffstypen aufeinander treffen und weil - wie gesagt - das Wetter heftig den Terminkalender durcheinander wirbelt.

Im Hafen kann man die Schiffe ganz von Nahe sehen und auch mal ein Schwätzchen mit den Seglern halten. Es herrscht ein Trubel, dass man oft kaum durchkommt!



Und natürlich bietet Saint-Tropez gute Cafés und Restaurants - ich sage nur: Fischsuppe!!!! Tarte Tropezienne!!!!


Auf dem Weg nach Hause sahen wir die Auswirkungen des Regensturms der die Region bei Cannes und Nizza getroffen hat. Wir kamen gut durch - aber die Realität hatte uns schnell wieder. An der österreichisch-deutschen Grenze die Zelte ....



Freitag, 4. September 2015

Mein Sommer 2015

.... und plötzlich ist es September! Fast drei Monate habe ich in meiner Sommerfrische am Starnberger See verbracht. Es war eine Kur für Leib und Seele.

Die Hitze in diesem Jahr habe ich sehr genossen, fast jeden Tag konnte ich im See schwimmen. 

Es gab ein leicht verspätetes Johannisfeuer - am See sieht das vor der Kulisse der Boote immer wunderbar aus.


Wir hatten einigen Besuch (nicht jeder will mit seinem Foto im Internet zu sehen sein),


Rocky, der Kater von Seeseiten
unser marokkanischer Freund Willi
mit Margret und Daniela am Ammersee  (credit M.G.)


 wir haben im Umland Freunde besucht .....


Annegret und ihre Freunde ...
 


.... und wenn es Wind gab mit unserem Segelboot den See gekreuzt.


und natürlich macht Segeln hungrig!
In diesem Sommer haben die Enten und Schwäne und auch die Blässhühner viele Junge bekommen und viele davon großziehen können.



Besonders viel Vergnügen  hat uns die Teilnahme an der Hochzeit einer jungen Frau aus unserem Freundeskreis gemacht - ein großartiges Fest und das junge Paar macht uns große Freude.



Nun ist die Hitze abgezogen , stattdessen fiel sehr viel Regen auf die ausgetrockneten Böden. jetzt leuchtet das Herbstlicht umso schöner.
























Jetzt ziehen wir bald wieder in die Stadt und freuen uns schon auf den nächsten Höhepunkt des Jahres - Saint-Tropez - inshallah!

Donnerstag, 4. Juni 2015

Abschied

Auch wenn wir es immer wissen - wenn dann
12 Tage vor dem Tod
die Zeit gekommen ist und die Mutter im Sterben
liegt, sind unsere Tage von Kummer überschattet. Und doch gab es einige Tage, in denen es für ein Lächeln noch gereicht hat.

Wir haben in Deutschland einige gute Einrichtungen, die uns in diesen Zeiten helfen - Pflegeheim, Hospiz-Dienste, Pflegekassen etc.   Auch wenn manches nicht so klappt, wie wir uns das wünschen, so bin ich doch dankbar für diese Hilfe.

das Pflegeheim in München


2 Tage vor dem Tod
Meine Mutter ist nach einem sehr langen Leben und einer kurzen, aber schweren Krankheitsphase leicht gestorben.  Es gibt Tage, da kann ich es immer noch nicht glauben, aber jeder Tag macht mich ein wenig ruhiger.




In den Tagen, in denen ich den Pflegeheim-Aufenthalt meiner Mutter organisiert habe, war ich in meiner Leib-und Magen-Buchhandlung, dem Lehmkuhl in der Münchner Leopoldstraße.
Da lachte mich von einem Buchtitel das Gesicht einer Fernsehfrau an, von der ich nur wusste, dass ich "diese Sendungen" nicht ansehe. Aber der Titel interessierte mich dann doch - gerade weil er auch meine Situation betraf: "Unter Tränen gelacht." Die Autorin heißt Bettina Tietjen. 


                                das Buch von Frau Tietjen
Ich habe in den Nächten, in denen ich nicht schlafen konnte, dieses Buch gelesen und mich gefreut, eine so menschliche und gleichzeitig informative Beschreibung des Themas "Eltern im Pflegeheim" zu finden. Auch gerade das Problem, wie schwierig es ist, Verantwortung und grundlegende  Entscheidungen für die Eltern zu übernehmen. Es hat mir geholfen, meine Entscheidung gegen Infusionen und Ernährungssonde und für eine rein palliative Behandlung besser zu ertragen.


Freitag, 24. April 2015

Von Tanger nach Genua


Ich bin ganz schön hinten dran mit meinem Marokko-Reisebericht. Schon an Ostern bin ich nach Bayern zurückgekommen - aber die Erkrankung meiner Mutter hat all meine Zeitpläne geschreddert. Jetzt ist sie in einem guten Pflegeheim ganz in meiner Nähe untergebracht und ich kann wieder Luft holen.
Nun zurück nach Tanger: nach den leider so verregneten Tagen in Fes - nur erfreulich, weil uns ganz liebe Freunde aus Bayern besucht haben - genossen wir in Tanger nochmals das strahlende Licht des Südens.

Für uns war es ganz einfach auf ein Schiff nach Europa zu steigen - ein deutscher Pass und gute Euros machen es möglich. Ich habe in den Straßen von Fes und Tanger immer wieder Menschen gesehen, die gerne mit uns getauscht hätten.



Nun denn, im letzten Licht des Tages fuhren wir an Bord einer großen Fähre und schlummerten schon in unserer "Suite", als das Schiff Tanger-Med verließ. Der erste Tag an Bord glich einer Kreuzfahrt - Sonne, ein Plausch mit Freunden, Pasta und Vino ...


Morgens dann fuhren wir noch vor Sonnenaufgang in den Hafen von Barcelona - Kräne, Kreuzfahrtschiffe und tief hängende Wolken - der Tag fing nicht gut an.


Als wir nach einigen Stunden aus dem Hafen hinausfuhren waren erste Schaumkronen zu sehen. 


Die Durchquerung des Golfs von Lyon - einem der windreichsten Gewässer der Welt - war dann ein Ritt auf stürmischen Wellen. Bis hinauf zum 7. Deck schlug die Gischt an die Bullaugen. Nur in der Waagerechten war das zu ertragen - das Abendessen war gecancelt! Erst nach Mitternacht beruhigte sich das Meer.
Als wir am frühen Morgen in Genua einliefen, begrüßte uns ein herrliches Morgenrot.
Die Einreise war wieder schnell und problemlos - dem richtigen Pass sei Dank!


Genua ist leider im Hafenbereich eine Bau- und Betonwüste - ich wäre am liebsten gleich wieder umgedreht und in die echte Wüste zurückgefahren.


Nach einem sonnigen Mittagsstop in Höhe des Gardasees verfinsterte sich der Himmel zusehends. Am Brenner empfingen uns dann Frau Holle und ihre eisigen Windstöchter. 

Home again!!!





Mittwoch, 25. März 2015

SEFROU

In den letzten Tagen hatten wir hier in Fes Besuch von lieben Freunden aus Deutschland. Wie es manchmal so ist – man macht Pläne – und dann macht der Wettergott einen Strich durch die Rechnung. Nun ja, wir haben jede Sonnenlücke genutzt – und außerdem haben wir uns ein Auto gemietet, damit wir unseren Freunden auch die schöne Umgebung von Fes zeigen konnten.

Volubilis















Auf unseren Rund- und Irrfahrten um Fes herum hat uns der Zufall an einen Ort geführt, der gar nicht auf unserer Liste stand.

Sefrou liegt auf rund 800 m über Meereshöhe in den nördlichen Ausläufern des Mittleren Atlas und soll noch älter als die benachbarte Stadt Fes sein. Sefrou war lange Zeit einerseits ein Berber-Zentrum mit einigen Sufi-Bruderschaften, andererseits lebte hier bis vor etwa 60 Jahren eine große jüdische Gemeinde. Die Juden sind fortgezogen – die Berber sind noch da.

Sefrou



Die Medina von Sefrou ist von einer Stadtmauer umschlossen. Beim nördlichen Tor haben wir einen Handwerker gefunden, der sehr schönen Holzarbeiten macht. Wir haben ihm Schalen aus Aprikosenholz abgekauft und er hat sehr gekonnt fürs Foto posiert!


Hinter dem Tor begann eine Marktstraße, die sich teils am Fluss (dem Oued Aggai), teils eng durch die Häuserwände schlängelte. Obst, Gemüse, Hühner, Fleisch und Kleidung aller Arten gab’s, dazwischen Elektroartikel, Friseure, Süßwaren und Schmalzkringel – und am Ende ein einfaches Café, in dem wir sehr guten Tee bekamen.
Das schönste an diesem Spaziergang aber war, dass wir – vielleicht wegen des Regenschirmwetters – wirklich die einzigen Touris waren. Wir wurden genauso neugierig beäugt, wie wir das wohl tun. Niemand hat uns bedrängt – aber ein paar Mal wurden wir ausdrücklich willkommen geheißen.

Für unsere Freunde war dies eine sehr angenehme Erfahrung, da sie in Fes mit einigen Vorfällen konfrontiert worden waren, die nicht gerade „vertrauensbildende Maßnahmen“ sind (eine Schlägerei zwischen Parkwächtern, grob schimpfende Guides und unfreundliche Wirte, bei denen sie nicht einkehren wollten). Sefrou zeigte ihnen das freundliche Marokko, das Marokko das uns vertraut ist und das uns so für dieses Land begeistert hat.

Vielleicht ist es mir ja vergönnt, einmal Ende Juni am großen Kirschenfest von Sefrou teilzunehmen. So entstehen neue Träume ….

Freitag, 13. März 2015

Oukaïmeden


Marokko ist ein Land der Gegensätze – zwischen Sommerhitze und Winterkälte liegen gerade 80 km!


Von Marrakech fährt man erst einmal 25 km über flaches Land, dann kommen die Hügel des „Voralpenlandes“.


 Sehr schnell schraubt man sich über endlose Serpentinen durch die mit blühenden Obstbäumen prangenden Täler hinauf – hinauf zu den schneebedeckten Bergen des Hohen Atlas.


 Das Skigebiet von Oukaimeden liegt auf 2600 bis 3200 m und ist das höchste Afrikas. Hierher kommen die hitzegeplagten Marrakchies – leihen sich Skistiefel 


und stapfen damit durch den Schnee, dann essen sie gekochte Schnecken - einige aber fahren mit den Liften hinauf und zeigen ihre Künste. 


 Die Kinder rutschen auf Schlitten über die Hänge – einige Leute lassen sich mit Maultieren in die Kälte hinauftragen.



Für uns war die Fahrt mit dem Roller hinauf zum Schnee wie hinunter ins sonnenverwöhnte Marrakech ein besonderes Erlebnis – auch nach so vielen Jahren kann Marokko überraschen!

Mittwoch, 4. März 2015

Wandertag









Die Berge um Tafraoute im Antiatlas sind von ungewöhnlicher Form und Schönheit. Riesige rötliche Granitmonolithen werden oft von Wackelsteinen gekrönt. Die Hänge über der mit 1000 Meter über Meereshöhe recht hoch gelegenen Palmenoase sind meist sehr zerklüftet – besonders dekorativ erscheinen die sogenannten „Wollsacksteine“. Diese Granitbrocken sind mehr als 500 Millionen Jahre alt. Sie entstanden durch die Hitze des Zusammenstoßes der Urkontinente Gondwana und Laurussia  – dabei formte sich die afrikanische Platte.


Auf dem Campingplatz Tazka – auf dem ich einige Wochen mein Zuhause hatte – ging es wesentlich friedlicher zu. In „meiner Ecke“ wohnten Schweizer, Holländer und wir Bayern. Die große Mehrheit der Camper bildeten – wie das in Marokko so üblich ist – die Franzosen. Unter normalen Leuten ist der europäische Frieden leicht zu erreichen. Freundliches Grüßen und Lächeln wirkt Wunder – so war es auch bei uns.

Ich hatte nun das Vergnügen, von einem wanderfreudigen Paar – Brigitte und Gil – auf eine Wanderung auf einen Bergzug nahe des Campingplatzes mitgenommen zu werden. Mit von der Partie waren einige sehr rüstige französische Camper und meine ins Französische verheiratete deutsche Nachbarin Hannelore.





Auf meine vorsichtige Nachfrage, wie schwierig denn diese Tour würde, sagte Gil lachend: „da kann ein kleiner Hund mitgehen“. Im Nachhinein bewundere ich diesen kleinen Hund sehr. Flotten Schrittes marschieren wir auf den Berg zu. Dann ging‘s hinauf über steinübersäte Hänge, Felsplatten, durch Engstellen und oft nahe am Abgrund. Ich bin ja keine Bergsteigerin – ich musste mich schon ganz schön überwinden. Aber dies wurde mir auch durch die ungemein freundliche Art der „Anführer“ aber auch der anderen Mitwanderer leichter gemacht. 

Dass man meinetwegen einige Mal anhielt, damit ich wieder zu Atem kommen konnte (mein Asthma machte sich doch bemerkbar) hat aber auch einigen anderen Teilnehmern gut getan. Jetzt weiß ich wenigstens, dass das Wort „Soufflé“ nicht nur in der gehobenen Küche vorkommt – Atemholen war häufig die Devise.
so hält man die Welt im Gleichgewicht!

Ziel der Wanderung war eine     Felsplatte, die wie ein Sprungbrett 400 m über dem Tal ins Freie ragte.












Die letzten Meter zu dieser „Passerelle“ bin ich dann doch nicht mehr mitgegangen. Meine müden Beine und auch mein Hasenherz haben das nicht mehr zugelassen. Ich habe mir aber von oben die herrliche Aussicht übers Tal von Tafraoute gegönnt und fleißig fotografiert.




Der Rückweg war weniger anstrengend als ich befürchtet hatte. Bei schwierigen Passagen streckte sich mir immer schnell eine helfende Hand entgegen. Der Abstieg war so ohne große Probleme zu bewältigen. Auf meine ungewohnte bergsteigerische Leistung war ich eigentlich recht stolz.


Im Städtchen lud uns Gil noch zu einem frischgepreßten O-Saft ein – für den letzen Kilometer zum Campingplatz waren damit die Batterien wieder gefüllt.






Den Wanderführern Brigitte und Gil,  die auch sonst sehr liebenswürdig waren, habe ich natürlich meinen warmen Dank für diese Führung ausgedrückt – jetzt reicht’s aber wieder ein Weile mit der Kletterei!



Übrigens. einige Bilder wurden mir von den Mitwanderern überlassen. Auch die Genehmigung ihr Konterfei ins Netz zu stellen, haben sie mir gerne gegeben!