Dienstag, 29. Mai 2018

Gartenfreuden in Marrakech

Marrakech ist sicher die bekannteste und meistbesuchte Stadt Marokko. Ich bin eigentlich kein Freund so großer Städte und Menschenansammlungen; den Attraktionen Marrakechs aber kann ich nicht widerstehen. 

Auf unserer Rückreise von Sidi Ifni nach Deutschland haben wir darum zwei Tage dort Station gemacht. 


Unser erstes Ziel war - weil wir so viele Empfehlungen bekommen haben - der neu angelegte Garten Andre Hellers: Anima!


Er liegt eine halbe Stunde Fahrt südlich von Marrakech in der trockenen Ebene vor den schneebedeckten Atlasbergen. Heller hat hier in wenigen Jahren auf 3 Hektar Land eine grüne Welt geschaffen, die so ganz "Heller" ist. Ich hatte den Eindruck, dass er sich mit seinen Lieblingsstücken nach Afrika gerettet hat. 



Natürlich ist vieles in diesem Garten marokkanisch - die Pflanzen, auch ein Teil der Dekoration und natürlich die Gärtner. Er hat europäische Kunst verschiedener Epochen (von Rodin bis Keith Harring) in seinem Garten verteilt und neben einer Art Kopie des Pavillons im Jardin Majorelle auch eine eher englischen Laubengang installiert.





Kurz gesagt - der Eintritt (12 Euro) lohnt sich, wenn man ein paar Stunden im Grünen sitzen und dabei auch amüsante Wanderungen durchs Hellersche Panoptikum machen will


















Diese wirklich reizende Dame hat sich ganz in den Hellerschen Farben gekleidet und war auch noch so freundlich sich für mich in Pose zu werfen!











   Der Kuchen im Café ist ausgezeichnet und man trifft viele Österreicher!




Am nächsten Tag besuchten wir das ebenfalls völlig neue Museum YSL; in dem die Kreationen Yves Saint Laurents ganz


fantastisch präsentiert werden. (Link zum Museum)











Leider kann man diese Pracht nicht fotografieren. Nur bei den temporären Ausstellungen ist dies möglich - hier zeigte der marokkanische Designer Nouredine Amir seine ganz außergewöhnlichen Kleider.










Danach gingen wir gleich nebenan in den Jardin Majorelle. Zum Glück hatten wir ein Sammelticket für Museum und Garten gekauft, so dass wir uns nicht in die fürchterlich lange Warteschlange einreihen mussten. Ich habe Marrakech noch nie so voll erlebt wie in diesem April - und genauso voll war es auch im Garten. In dem reizenden kleinen Restaurantgarten bekamen wir trotzdem Platz und ein feines Mittagessen.




Die meisten Besucher kommen mittlerweile wohl nur noch um Selfies zu machen.  Gerade die chinesischen Besucherinnen hatten sich vorsorglich in den entsprechenden Farben gekleidet!





Da ich den Garten gut kenne, konnte ich zwischen all den Menschen noch erahnen wie schön er ist. Ein durchgängiges Farbkonzept und eine klare gärtnerische Orientierung an den Möglichkeiten eines heißen und trockenen Klimas ergeben ein stimmiges Gesamtbild. 



Meinen nächsten Besuch werde ich aber sicher außerhalb der Saison machen - wann immer das auch ist!
Die rote Stadt - wie Marrakech genannt wird - hat in den letzten Jahren einen großen Modernisierungsschub erfahren.





Straßen wurden zu Alleen und neue luxuriöse Hotels, Einkaufspaläste und schöne öffentliche Gebäude prägen das Bild der Neustadt. Es gibt sogar Busspuren für Elektrobusse und Leihfahrräder! Diese Mischung aus Alt und Neu, historisch und futuristisch macht die Stadt sicher immer reizvoller für ihre Besucher aus der ganzen Welt.













Freitag, 11. Mai 2018

Über den Hohen Atlas

Das ist nur einer der beiden Skulpturen
Deadline ... es gab keinen Aufschub mehr. Unsere Saison in Sidi Ifni war nun einmal zu Ende.
Wir verschlossen also das Haus und fuhr los Richtung Norden.
Am Ortsende grüßen nochmals die Pferde von Ifni, die auf das jährliche Fest im Sommer hinweisen, bei dem eine Fantasia geritten wird.





In der Souss-Ebene trafen wir eine Kamelherde, die sich an den Arganbäumen gütlich taten. Wie diese Tiere das trotz der scharfen Stacheln dieser Pflanzen schaffen ist schon erstaunlich.













Wir hatten uns aus einer sentimentalen Laune heraus das Hotel Palais Salam in Taroudannt für unsere letzte Nacht vor der Überquerung des Hohen Atlas ausgesucht.Die Stadt war ziemlich busy weil gerade ein Festival des historischen Films stattfand. Aber ... es war auch nach Sonnenuntergang fast 40 Grad heiß und unser altes romantisches Hotel war eine einzige Enttäuschung. Ziemlich abgewrackt und bis auf den Kofferboy eine einzige Servicewüste - vom Essen will ich gar nicht reden.










Am nächsten Morgen freuten wir uns umso mehr auf den Tizi-N'Test. Diesen Pass konnten wir wegen der teilweise abenteuerlichen Straßengestaltung bisher mit dem großen Wohnmobil nicht bewältigen. Die Straße wurde erst in den 60er Jahren asphaltiert und führt ohne Leitplanken an tiefen Abgründen entlang. Da wir diesmal mit einem PKW unterwegs waren wollte ich unbedingt auf dieser Traumstraße nach Marrakech fahren.



Am südlichen Ende wird die R 203 fleißig ausgebaut, aber ab 1700 m Höhe war die Straße im alten Zustand: schmal, kurvig, atemberaubend!












 

Auf der Passhöhe erreicht die Straße eine Höhe von 2093 Metern! Nach Norden wird es sehr viel grüner und freundlicher.







 

100 km vor Marrakech liegt die alte Moschee Tinmal.  (Info zum Mahdi). Sie wurde Mitte des 12.Jhd. von der Dynastie der Almohaden gebaut und gilt als architektonisches Vorbild der großen Moscheen von Marrekech, Rabat und Sevilla (Giralda).

 
 

Sie war lange Zeit nur eine Ruine, wurde dann aber unter Mithilfe deutscher Architekten sehr behutsam restauriert - z.B. wurde kein Dach aufgesetzt. Ab 1991 war sie dann wieder zur Besichtigung zugänglich. Übrigens wurden wir von einem jungen Mann geführt, der ausgezeichnet Englisch sprach.












 Am nördlichen Fuß des Passes sahen wir hinter uns nochmal die Schneeberge. 




Wir waren nach der langen Reise durch 1000 Kurven und gestresst von der noch immer sehr hohen Temperatur sehr froh als wir in Marrakech anlangten.











Aus unserer Camperzeit kannten wir diese schöne grüne Anlage (Ourika-Camp) mit seinem erfrischend kalten Pool, in den ich mich dann am Abend noch stürzte. Denn für den nächsten Tag hatten wir wieder Pläne ....