Dienstag, 7. Januar 2014

Europas Außenposten

Wenige Tage vor Neujahr legte die Fähre Majestic im Hafen von Sète in Südfrankreich ab.
40 Stunden beständige Fahrt einer schnellen Fähre nach Süden sollten ausreichen, um sich weit von Europa zu entfernen. Im ersten Morgenlicht – zu schwach um einen weißen von einem schwarzen Faden zu unterscheiden – lief unser Schiff in den Hafen von Nador ein – 500 km östlich von Tanger.


Da Nador für uns nur ein Zwischenstopp war, hatte ich Zeit, das Verblassen der Mondsichel und dann den Sonnenaufgang zu beobachten. 

Im hellen Tageslicht sah ich dann die Küste vor mir: Nador und seine Schwesterstadt Mellila. Und damit hatte ich wieder ein Stück Europa vor mir – denn diese Enklave gehört seit 1497 zu Spanien.
Zwischen beiden Städten zieht sich eine  mittlerweile schwer befestigte Festung den Berg hinauf.


 In den letzten Jahren gab es immer wieder Versuche von illegalen Emigranten diesen Zaun zu stürmen  zuletzt wenige Tage vor meiner Ankunft. Aber Europa hat sich gewappnet, diese Hightech-Grenze ist nur unter Lebensgefahr zu überwinden, nur um dann in einem Lager zu landen.

Mein Schiff verließ wenige Stunden später den Hafen Richtung Tanger – wo ich ohne Probleme und große Kontrollen einreisen durfte. Bienvenue hieß es für mich ….

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